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Neuer Top-Entscheider in der Logistik
STORY
Welchen Einfluss der Digital Twin auf die Lieferkette besitzt
Jürgen Schulz, VP Consulting, Siemens Digital Logistics
Lieferketten sind sensibel. Sie sind anfällig für Streiks, Wetterkatastrophen Pandemien. Je größer das Netzwerk an Lieferanten und Produktionspartnern ist, umso mehr Einflussfaktoren bestimmen die Performance der Versorgungsqualität. Wie lassen sich auf Basis dieser permanent vorhandenen Volatilität überhaupt verlässlich Entscheidungen treffen? Wie können Supply Chain Manager die Auswirkungen von Ausfällen oder Abweichungen auf nachfolgende Ereignisse sicher bewerten?
Wer Entscheidungen von großer Tragweite für die Versorgung seiner Kunden und die Unternehmensentwicklung aus dem Bauch heraus trifft, riskiert mehr als eine Magenverstimmung. Denn der Bauch bewertet allenfalls die sich darstellende Gemengelage – auf Basis von Eckdaten und Erfahrungswerten, aber nicht auf Grundlage sich dynamisch entwickelnder Parameter.
Unternehmerischer Weitblick wird heute von Daten gestützt. Aus einer Masse validierter, projektbezogener Daten entsteht ein Bild, das den operativen Ist-Zustand abbildet. Doch was passiert, wenn sich die Linien und Konturen dieses Bildes verschieben, wenn sich Farben und Formen ändern?
Mit dem Digital Twin lässt sich genau das skizzieren. Bis ins Detail wird mithilfe des IT-Instrumentes ein virtuelles Abbild des realen Logistiknetzwerks erzeugt, das die komplexen, voneinander abhängigen Dinge und Zustände in logistischen Netzwerken in Beziehung zueinander setzt.
Auch Defizite lassen sich mit dem Digital Twin ans Licht bringen
Logistiker können in dieser Phase der Entscheidungsfindung spielerisch ausprobieren, wie sich verschiedene Konzepte und Ideen auf die Praxis auswirken, bevor sie in der Realität umgesetzt werden. Sie können simulieren, wie sich – auch unvorhersehbare – Ereignisse und Veränderungen auf die Supply Chain auswirken. Damit ist der Digital Twin ein klassisches Entscheidungsunterstützungssystem oder Decision Support System.
Auch bestehende Defizite lassen sich mit dem Digital Twin ans Licht bringen. So haben wir beispielsweise in Projekten für Lebensmittelunternehmen durch die Anwendung des Digital Twin herausfinden können, dass eine bestimmte Produktgruppe zwar große Volumenströme erzeugt, aber nur ganz wenig Deckungsbeitrag bringt. Gleichzeitig konnten wir darstellen, wie sich Kosten und Margen bei verändertem Volumen entwickeln.
Ist der Kunde wichtig für mich?
Wer den Digital Twin konsultiert, hat kein Problem damit, die Gesamtkosten seiner Logistik auf einen einzelnen Kundenauftrag herunterzubrechen, um sich über elementare Fragestellungen klar zu werden: Ist dieser Kunde wichtig für mich? Erziele ich mit dem Kunden noch eine positive Marge? Will ich ihn weiterversorgen? Was müsste ich tun, damit ich am Ende des Tages ein besseres Geschäft mache? Und wie würden sich einzelne Maßnahmen und Marketingaktionen auf die Geschäftsentwicklung mit dem Kunden auswirken?
Der Decision Support geht aber noch sehr viel weiter. So lässt sich beispielweise die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte im Vorfeld bewerten. Auch bestehende Produktportfolios und Sortimente können unter dem Aspekt betrachtet werden, ob und wie sie sich für das Unternehmen rechnen.
Die wechselhafte Zeit in der wir leben, macht deutlich: Es wird für niemanden leichter, vorausschauend zu handeln und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Gut, wenn man in dieser Situation einen Top-Entscheider wie den Digital Twin an seiner Seite hat.